In diesem faszinierenden Erinnerungsbuch erzählt der 1977 verstorbene ehemalige Gauleiter von Wien und spätere Generalkommissar der Krim aus seinem abenteuerlichen Leben; gespickt mit historisch interessanten Details und persönlichen Erlebnissen Frauenfeld berichtet von seinem Aufstieg zum Gauleiter von Wien 1929. Jahre dramatischer politischer Auseinandersetzungen in der Donaumetropole folgten; immer wieder unterbrochen von heiter-besinnlichen Begebenheiten, wie man sie wohl nur in Wien erleben konnte und wie sie nur ein gebürtiger Wiener schildern kann.
Erstmals werden in diesem Buch wichtige Einzelheiten über das Betätigungsverbot der nationalsozialistischen Bewegung in Österreich und die anschließende Verhaftungswelle durch die Dollfuß-Starhemberg-Regierung mitgeteilt. Frauenfelds Zeugenbericht über Hintergründe und Ablauf des gescheiterten Putschversuches im Sommer 1934 ist eine notwendige Korrektur bislang gängiger Behauptungen.
In den dreißiger Jahren zum Geschäftsführenden Leiter der Reichstheaterkammer ernannt, vermittelt Frauenfeld aus jener Zeit lebendige Eindrücke über das kulturelle Wollen und das geistige Schaffen jener kurzen Friedenszeit, die er als die „goldenen dreißiger Jahre“ bezeichnet.
Der Zweite Weltkrieg findet ihn als Vertreter des Auswärtigen Amtes bei Armeestäben und als Generalkonsul an beinahe allen Fronten. Im Herbst 1941 zum Generalkommissar der Krim ernannt, berichtet Frauenfeld aus erster Hand über eines der folgenschwersten Kapitel der deutschen Führung in den besetzten Ostgebieten. Vergeblich versuchte er eine Änderung der damals vertretenen Politik herbeizuführen. Seine Vorschläge wurden erst aufgegriffen, als die sowjetischen Armeen bereits Budapest erobert hatten.
So ist dieses Buch ein wichtiger Beitrag zur Geschichte des Dritten Reiches, abgerundet und ergänzt von Erlebnissen aus 1000 Tagen Gefangenschaft bei den Amerikanern nach dem Zusammenbruch 1945.

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